Polyphem

Unser Blick richtet sich nicht mehr weiter als über den Handy-Horizont.

Nach wenigen Tagen Fahrt erreichte Odysseus die Insel der Zyklopen, die er mit den mutigsten Männern erkundete. In einer Höhle trafen sie auf Polyphem: er war der größte und stärkste der Zyklopen, hatte nur ein Auge in der Mitte der Stirn und war ein Sohn Poseidons. Er trieb seine riesigen Schafe in die Höhle und rollte einen Stein, der von niemandem verschoben werden konnte, vor den Eingang. Als er die Männer entdeckte, sperrte er sie ein, ergriff zwei von ihnen und fraß sie auf. Es wäre ein Leichtes gewesen, ihn im Schlaf zu töten, doch sie wären dann auf ewig in der Höhle festgesessen. So ersann Odysseus eine List: er schenkte dem Zyklopen Wein ein und ließ sich „Niemand“ nennen. Polyphem versprach, ihn als Dank als letzten zu verspeisen. Als der Zyklop schließlich schlief, nahmen die Männer einen Pflock und stachen ihm das einzige Auge aus. Polyphem wütete und schrie, so dass die anderen Zyklopen vor der verschlossenen Höhle fragten, was passiert sei. Polyphem antwortete, Niemand hätte ihm das Auge ausgestochen. Verwirrt zogen die Zyklopen fort. Voller Qualen rollte Polyphem den Stein vom Höhleneingang weg und trieb seine Schafe nach draußen. Dabei tastete er jedes der Tiere ab, damit sich keiner der Menschen an ihm vorbei schleichen konnte. Odysseus und seine Gefährten jedoch hatten sich an die Unterseite der riesigen Tiere gebunden und entkamen so dem sicheren Tod.

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Kunst