Die Winde des Aiolos

Auch ungewollt sollte man jedem Gedanken freien Lauf lassen.

Bald darauf erreichte Odysseus die Insel Aiolia, auf der Aiolos, der Gott über die Winde, herrschte. Einen Monat bewirtete er die Mannschaft und als sie beschlossen weiterzusegeln, fertigte Aiolos aus einer Stierhaut einen Sack, schloss darin die Winde ein und verschloss ihn mit einem Silberdraht. Nur einen sanften Westwind hatte er Odysseus gelassen, der sie sicher zurück nach Ithaka bringen sollte. Aiolos warnte Odysseus, den Sack sicher zu verwahren und sagte ihnen Lebewohl. Kurz vor Ithaka verließen Odysseus die Kräfte und er schlief ein. Sofort mutmaßten die Gefährten über den Inhalt des Sackes und öffneten ihn. Plötzlich entwichen alle Winde zur selben Zeit und es entwickelte sich ein Orkan, der das Schiff wieder auf die offene See hinaustrieb. Nach einiger Zeit erreichten sie schließlich wieder die Insel Aiolia und baten den Gott erneut um Erbarmen und Hilfe. Erzürnt jagte Aiolos die Mannschaft jedoch fort, denn er wollte sich kein zweites Mal versündigen, indem er Menschen half, die von den Göttern verfolgt wurden. So blieb Odysseus nichts anderes übrig, als gen Ithaka zu rudern.

Category
Kunst