Hephaistos

Ablenkungen helfen oft, die Richtung zu halten.
Stefan Radulian

 

Nachdem Zeus Athene allein geboren hatte, wollte es Hera ihm gleichtun. Ohne seine Hilfe zeugte sie Hephaistos. Das Kind jedoch war hässlich und lahm, weshalb Hera es kurzerhand vom Olymp warf. Nach zwölf Stunden Fall kam der junge Hephaistos vor der Grotte der Nymphe Thetis auf, welche das halbtote Götterkind aufnahm und aufzog. Hephaistos entwickelte eine Geschicklichkeit für das Handwerk und wurde schließlich zum Gott des Feuers und der Schmiedearbeit. Als Hera eines Tages bemerkte, dass das Kind noch am Leben war und zudem eine außergewöhnliche Kunstfertigkeit besaß, holte sie Hephaistos auf den Olymp zurück und gab ihn eine Schmiede von enormer Größe. Wenig später baute er einen prachtvollen Thron und sandte ihn als Geschenk zu seiner Mutter Hera. Doch als diese sich auf den Thron setzte, wurde sie gefesselt und keiner der Götter konnte sie befreien. Erst als Hephaistos von Dionysos mit Wein betrunken gemacht wurde, öffnete er den Mechanismus. Von nun an war Hephaistos zwar Teil der Göttergemeinschaft, wurde von ihnen aber belächelt. Da er einst Hera zu Hilfe geeilt war, als sie von Zeus gefoltert wurde, hatte Zeus ihn erneut vom Olymp geworfen und er war seither auf goldene Krücken angewiesen. Schließlich verzieh Zeus ihm jedoch und gab ihm Aphrodite zur Frau. Doch Aphrodite blieb ihrem Mann nicht treu und suchte sich zahlreiche Liebhaber, unter anderem den Kriegsgott Ares. Obwohl alle Götter davon wussten, erfuhr Hephaistos erst durch Helios von der Untreue seiner Frau. Sofort ersann er ein unsichtbares Netz, das er über sein Bett spannte. Als sich Ares wenig später mit Aphrodite vergnügen wollte, hielt das Netz sie gefangen und Hephaistos rief alle Götter, damit sie über die beiden lachen konnten. Zeus beschimpfte ihn aber als Narr, sein Unglück ans Tageslicht gebracht zu haben und schließlich ließ Hephaistos die Untreuen frei. Während Aphrodite ihre Jungfräulichkeit im Meer erneuerte, brachte es Hephaistos nicht übers Herz, sich von ihr zu trennen, da er unsterblich in die Göttin verliebt war.

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Kunst