Die Äpfel der Hesperiden

Die Überwachung lenkt den Überwacher.

 

Eurystheus war verzweifelt. Keine Aufgabe schien zu schwer für Herakles. Doch Hera besann sich auf den Baum mit goldenen Äpfeln, den sie als Hochzeitsgeschenk erhalten hatte. Niemand wusste, wo sich der Baum befand und deshalb sollte Herakles als elfte Aufgabe die goldenen Äpfel davon pflücken und zu Eurystheus bringen. Nach langer Suche erfuhr Herakles vom Meeresgreis Nereus, wo sich der Baum befand: Er stand am Ende der Welt im Garten der Hesperiden und wurde vom hundertköpfigen Drachen Ladon bewacht. Nur 50 der Köpfe legten sich zugleich zur Ruhe, es war also unmöglich, die Äpfel zu erreichen. Herakles musste dennoch versuchen, den unsterblichen Drachen zu besiegen. Er kam ans Ende der Welt und traf in der Nähe des Gartens auf den Titanen Atlas, der das Himmelsgewölbe auf den Schultern trug. Herakles vereinbarte mit Atlas, dass er ihm seine Last kurzzeitig abnehmen würde, wenn dieser ihm die Äpfel holte. Atlas willigte bereitwillig ein. Als er zurückkam, zeigte er keine Eile und schlug Herakles vor, er selbst könne die Äpfel zu Eurystheus bringen. Herakles vor Atlas Listigkeit gewarnt, erkannte dessen Absicht sofort. Er gab vor einzuwilligen, bat Atlas aber noch ein letztes Mal das Himmelsgewölbe zu tragen, damit er sich ein Kissen unterlegen konnte. Nichts ahnend übernahm Atlas die Last erneut und trägt seitdem das Himmelsgewölbe für alle Ewigkeit.

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Kunst