Die Natur kann dem achtlosen Menschen nicht mehr Herr werden.
Eurystheus trachtete danach Herakles zu demütigen. Deshalb besagte die fünfte Aufgabe, dass Herakles die Ställe des Augeias säubern sollte. König Augeias besaß riesige Zuchtrinderherden und in seinen Ställen hatten sich Unmengen an Kot angehäuft. Sie waren nicht mehr zu beseitigen und das ganze umliegende Gebiet wurde mit Gestank verpestet. Herakles trat zum König und behauptete, er könne die Ställe allein und im Laufe eines einzigen Tages säubern. Augeias lachte ihn zunächst aus, versprach ihm jedoch ein Zehntel seiner Herde, wenn er es schaffen sollte. Die Ställe des Augeias lagen zwischen den zwei größten Flüssen des Peloppones, Alpheios und Peneios, und schon bald kam Herakles auf eine Idee, wie er die Aufgabe bewältigen konnte. Sofort macht er sich ans Werk und baute zwei Dämme, um die Flüsse umzulenken. Er öffnete die Tore der Ställe, die Wasserfluten des Alpheios und des Peneios strömten durch die Ställe und spülten den gesamten Kot fort. Die Ställe waren völlig gesäubert, doch Augeias weigerte sich sein Versprechen einzuhalten. Er bestritt die Vereinbarung und jagte Herakles fort. Herakles zog von dannen, vergaß den Schwurbruch jedoch nicht. Die Wege der beiden sollten sich lange Zeit später erneut kreuzen.